Immer mehr Bauherren entscheiden sich bei ihrem Neubau für eine Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher. Damit gestalten sie die Energiewende nicht nur aktiv mit, sondern sparen mittelfristig auch noch bares Geld. Wir erklären, warum Solarenergie gleich in mehrfacher Hinsicht eine Investition in die Zukunft ist.

 

Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher?

Obwohl bei einer Photovoltaikanlage eine ganz Reihe physikalischer Gesetze und chemischer Vorgänge eine Rolle spielen, ist deren Funktionsweise schnell erklärt: Fällt Licht auf die auf dem Dach montierten Solarzellen, wird das darin enthaltene nicht leitende Material (meist Silizium) leitend – und es fließt Strom. Bekannt ist dieser Vorgang als „photoelektrischer Effekt“.

Im nächsten Schritt kommt der sogenannte Wechselrichter ins Spiel. Dieser wandelt den auf dem Dach generierten Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um, der dann wiederum im Haushalt verbraucht oder eingespeist werden kann.

Das Problem an der Sache: In vielen Haushalten wird der meisten Strom in den Abend- und Nachtstunden verbraucht. Also genau dann, wenn keine Sonne scheint. Das führt dazu, dass tagsüber der Großteil der erzeugten Energie für wenig Geld (im Juli 2020 rund 9 Cent pro kWh) ins Netz eingespeist wird, während man abends und nachts für rund 30 Cent pro kWh Strom zukaufen muss. Und genau hier kommen Stromspeicher ins Spiel. Tagsüber fließt der überschüssige Strom nicht mehr primär ins Stromnetz, sondern in den Speicher. Dort steht er dann abends und nachts den Verbrauchern im Haushalt zur Verfügung. Bei modernen Anlagen ist ein Autarkiegrad von 80 Prozent durchaus realistisch. In diesem Fall müssen Eigenheimbesitzer nur noch 20 Prozent ihres jährlichen Verbrauchs mit Strom aus dem Netz decken. Die restlichen 80 Prozent werden umweltfreundlich auf dem eigene Dach produziert.

 

Warum ist eine Photovoltaikanlage bei einem Neubau sinnvoll?

Es gibt einen Spruch, der besagt, dass eine Photovoltaikanlage der einzige Bestandteil eines Gebäudes ist, der sich selbst abbezahlt. Gerade bei einem Neubau gibt es aber noch eine Reihe weiterer Gründe, warum eine Photovoltaikanlage eine sinnvolle Invention darstellt:

Geringere Anschaffungskosten: Bei einem Neubau kann der Zimmermann die für die Solarmodule notwendigen Dachhaken direkt mit setzen. Zudem kann der Elektriker das Gerüst nutzen, das ohnehin für das Verputzen des Gebäudes aufgestellt wird. Wer sich hingegen erst später für eine Photovoltaikanlage entscheidet, muss durch das erneut notwendige Gerüst mit höheren Kosten rechnen.

Stromkosten reduzieren: Für das Heizen und die Warmwasserbereitung kommen inzwischen in den meisten Neubauten Wärmepumpen zum Einsatz. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt beispielsweise die Umgebungsluft als Wärmequelle, um ein komplettes Gebäude mit Wärme zu versorgen. Dazu benötigt sie Strom. Ob man diesen nun für 30 Cent pro kWh aus dem Netz einkauft oder mit einer Photovoltaikanlage kostengünstig selbst produziert, macht aufs Jahr gesehen einen beträchtlichen Unterschied aus. Besitzt man dann auch noch ein Elektroauto, rechnet sich der grüne Strom gleich doppelt.

Förderung: Im Zuge der Energiewende haben Bund und Länder eine Reihe von Förderprogrammen für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher im privaten Bereich ins Leben gerufen. Bei einem Neubau ist dabei vor allem der KfW-Kredit „Energieeffizient Bauen“ interessant, bei dem es bis zu 30.000 Euro Tilgungszuschuss für ein KfW 40plus-Haus mit Photovoltaikanlage und Stromspeicher gibt.

 

Stromspeicher

Wissenswertes zum Thema Photovoltaik

Wer sich das erste Mal über eine Photovoltaikanlage informiert, ist unter Umständen schnell von den ganzen Fachbegriffen überfordert. Wir haben für Sie die wichtigsten zusammengestellt:

Kilowatt-Peak (kWp): In dieser Einheit wird die Leistung einer Photovoltaikanlage angegeben. In Deutschland werden im Jahr durchschnittlich 1.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro installiertem kWp erzeugt. Das bedeutet, dass eine 7-kWp-Anlage jährlich rund 7000 kWh Ertrag liefert. Das entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch eines 3- bis 4-Personen-Haushalts in einem Einfamilienhaus mit Wärmepumpe.

Kilowattstunde (kWh): In Kilowattstunden wird für gewöhnlich der jährliche Stromverbrauch angegeben. Aber auch die Größe eines Stromspeichers. Ein Stromspeicher mit 7 kWh kann den Verbrauchern im Haushalt somit nachts 7 kWh zur Verfügung stellen.

Zur besseren Einordnung: Ein Herd verbraucht im Jahr rund 445 kWh, ein Gefrierschrank 415 kWh, ein Wäschetrockner 325 kWh, der Geschirrspüler 245 kWh. Läuft ein Fön eine Stunde lang, verbraucht er rund 1 bis 2 Kilowattstunden.

Amortisationszeit: Sie gibt an, wann sich eine Photovoltaikanlage „selbst bezahlt“ hat. Dazu werden Anschaffungskosten und Ertrag ins Verhältnis gesetzt. Bei modernen Photovoltaikanlagen beträgt die Amortisationszeit im Schnitt 9 bis 12 Jahre – bei einer Herstellergarantie auf die Module von bis zu 25 Jahren.

Visualisierung: Per Smartphone und PC können die Energieflüsse (Erzeugung, Verbrauch, Ladezustand des Stromspeichers) im Haushalt in Echtzeit eingesehen werden.

Visualisierung

Die Frage, wie „groß“ eine Photovoltaikanlage sein sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Hier spielen unter anderem Haushaltsgröße, Dachfläche und -ausrichtung sowie die Verbraucher eine Rolle. Für einen 3-Personen-Haushalt mit Wärmepumpe und Elektroauto rechnet sich eine Anlage mit 9 kWp in jedem Fall. Bei einem 2-Personen-Haushalt, in dem mit Gas geheizt wird und in dem auch kein Elektroauto vorhanden ist, tut es auch die 4-kWp-Anlage.

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